Britisches oder amerikanisches English?

Bevorzugen Sie britisches oder amerikanisches Englisch?

Diese Frage stelle ich manchmal meinen Kunden, wenn sie eine Übersetzung anfordern.

Aber viele sagen mir schon bei der Anfrage, welche Sprachvariante sie gerne hätten.

Welche Option ist beliebter?

Lange dachte ich, dass die Präferenzen eher 50:50 geteilt waren.

Aber wenn ich auf meine Aufträge von Geschäftskunden in den letzten Jahren zurückblicke, ist tatsächlich eher amerikanisches bzw. US-Englisch leicht vorne.

Warum?

Hinter Geschäftskunden stehen letztendlich auch nur Menschen.

Und der Einfluss der USA auf unsere Unterhaltungsmöglichkeiten im Privatleben ist ja enorm – ob es sich um Filme, Serien oder Musik handelt.

Auf Grund der Streamingdienste, sprich Netflix und Co., steigt dieser Einfluss nur weiter.

Deswegen ist es wohl kein Wunder, dass die Präferenz für die amerikanische Variante auch bei der Arbeit vorhanden ist.

Wichtig ist es aber auch, an Ihr Zielpublikum zu denken: Welche Variante würden Ihre Leser eher bevorzugen?

Dabei ist der Unterscheid zwischen „EN-US“ und „EN-GB“ wohl viel geringer, als man denkt.

Bei den allermeisten Texten spielt die Sprachvariante eine sehr kleine Rolle.

Die Unterschiede findet man eher bei der Rechtschreibung – z.B. color (US) statt colour (GB).

Oder bei der Zeichensetzung: Im US-Englisch setzt man in Listen ein zusätzliches Komma vor „and“ (z.B. ‚A, B, and C‘).

Wichtiger ist allerdings der Unterschied etwa bei Datumsangaben: Im Amerikanischen schreibt man in der Reihenfolge „Monat, Tag, Jahr“, im Britischen ist die Regel eher wie im Deutschen (d.h. Tag, Monat, Jahr“).

Im Amerikanischen wäre es also üblicher „February 11, 2022“ zu schreiben, als „11 February 2022“.

Das ist eher Stilistisches.

Bei den abgekürzten Formen kann dieser Unterschied schnell für Verwirrung sorgen: 11/2/2022 heißt im Amerikanischen nicht „11. Februar“, sondern „2. November“.

Um diese Problematik komplett zu vermeiden, schreibe ich in englischsprachigen Texten Datumsangaben lieber ohne Abkürzungen.

Auch wenn die Unterschiede zwischen EN-GB und EN-US eher klein sind, kann man also ohne einen professionellen Übersetzer schnell ins Fettnäpfchen geraten.

Jeder Unterschied ist zwar klein, aber jeder Fehler kann eine große Wirkung auf Ihre Leser haben, oder wenigstens unprofessionell wirken.

Haben Sie eine Frage über die passende Sprachvariante für Ihre Übersetzungen? Schreiben Sie mir gerne unter info@geoffreymiller.de.

Ich bin für Sie da!

Posted on February 17, 2022